Der Therapeut

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Elias Kutsojannis

 

Nach dem Abitur entschied ich mich aufgrund meiner Sportbegeisterung und meines Interesses am menschlichen Körper für ein Studium der Sportwissenschaften, obwohl ich mich auch sehr für Psychologie interessierte. Dementsprechend lag mein Schwerpunkt im Studium auf Sportmedizin und Sportpsychologie.

Meinen Lebensunterhalt bestritt ich unter anderem mit verschiedenen freiberuflichen Tätigkeiten im Sport-, Kommunikations- und Tourismussektor, bei denen ich viel mit Menschen zu tun hatte und reichlich Einblick in verschiedene Berufsfelder bekam.

Obwohl ich nach meinem Abschluss unbedingt als Sporttherapeut arbeiten wollte, schrieb ich meine Diplomarbeit nicht im Bereich Sportmedizin, sondern in der Sportpsychologie zum Thema: „Bungee-Jumping; Die Lust an der eigenen Angst.“

Ein Grund dafür war, dass ich zu der Zeit für einen Veranstalter solcher Sprünge arbeitete und mich fragte, was Menschen dazu bringt, hohe Berge zu erklimmen, mit Fallschirmen aus Flugzeugen zu springen oder eben sich aus 100 Metern Höhe senkrecht nach unten fallen zu lassen.
Ganz überraschend  wurde diese Untersuchung von der Ruhr-Universität als bis heute einzige sportwissenschaftliche Arbeit mit dem „Preis an Studierende“ ausgezeichnet – offenbar interessierten sich also auch die Professoren für die Frage, welche Motive hinter einem solchen Verhalten steckten.

Nach einigen Kursen im Zusatzstudium Rehabilitation, einem Praktikum in einem Rehazentrum und einer abgeschlossenen Spezialisierung zum Sporttherapeuten beim Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS) arbeitete ich zuerst freiberuflich, bis ich 1996 die Position als Leiter der Abteilung für Sporttherapie im neu eröffneten „Rehazentrum Iserlohn“ übernahm.

Darüber hinaus begann ich 1999 als freiberuflicher Personal Trainer bei der renommierten Agentur Health Performance. Trotz der hochinteressanten und spannenden Arbeit mit Patienten wurde mir klar, dass die klassische Spezialisierung der Schulmedizin, in meinem Fall die Orthopädie, nicht der Weisheit letzter Schluss sein konnte. In zahllosen Patientengesprächen merkte ich, dass insbesondere Rückenpatienten und ältere Menschen oft noch andere Probleme als die orthopädischen hatten.

Daher entschloss ich mich, neben meiner Arbeit eine Ausbildung zum Heilpraktiker zu beginnen, die ich mit der amtsärztlichen Prüfung und der staatlichen Zulassung abschloss.

Nach einer Assistenz bei einem Heilpraktiker/Osteopath/Physiotherapeut arbeite ich seit Ende 2004 in eigener Praxis.